Meine Erfahrungen, vor allem im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, verdeutlichen mir, daß die Lösung familiärer Problemlagen auch davon abhängig ist, in welcher Weise beteiligte Hilfesysteme am Lösungsprozess einer »hilfesuchenden« Familie mitwirken.

Die kommunikativen Wechselwirkungen zum Beispiel einer Klinik, eines Jugendhilfeträgers, einer Behörde und zwischen verschiedenen »zuständigen« Einrichtungen, korrespondieren mit den Wechselwirkungen der hilfesuchenden Familie. Dabei entstehen bei den beteiligten Professionellen oft unterschiedlichste Beschreibungen darüber, was wohl das Problem sei, beziehungsweise sein könnte.

Diese Beschreibungen, entwickeln nicht selten »Eigendynamiken«, die von betreffenden Familien be-wertend oder ab-wertend erlebt werden können. Die Zusammenarbeit zwischen der Familie und den Institutionen der Hilfegewährung misslingt vielleicht.

Der respektvolle, wertfreie und unterstützende Umgang mit Familien in Ausnahmesituationen, in einer ergebnisoffenen Atmosphäre, ermöglicht eine Form von Zusammenarbeit, die Lösungen erschließen kann.

Für Hilfe»systeme« geht es dann um die Fragestellung: »Welche Handlungen unsererseits fördern die Entwicklung von Lösungen auf Seiten des Familien›systems‹ und welche nicht?«

Die Entwicklung und Durchführung von Arbeitsformen, die eine gelingende Zusammenarbeit zwischen hilfesuchenden Familien und öffentlichen Hilfesystemen ermöglicht, ist mir nach mittlerweile 30-jähriger Berufserfahrung ein persönliches Anliegen.